D-Landshut
Erweiterung | Neuordnung der staatlichen Berufsschulen
Realisierungswettbewerb 2008, 2. Platz
Größe: BGF ca. 17.400 m²
Auftraggeber: Zweckverband berufliche Schulen Landshut (Stadt und Landkreis)
Programm
Erweiterung der Staatlichen Berufsschule I mit IT-Berufsfachschule und Berufsoberschule in Landshut
Werkstätte, Schule, Umbau und Sanierung
Idee oder die Genese des Baukörpers | Zwei bestehende Schulbaukörper werden wie ein Patchwork um bestehende Höfe so erweitert und in einen neuen Baukörper integriert, dass schließlich ein aus der Aufgabenstellung heraus neues Gesamtbauwerk entsteht, das selbst neue Hofräume entwickelt und einen neuen Schulbaukörper überzeugend am Stadtpark platziert.
Städtebau | Die vorgeschlagene Konzeption verzahnt das Schulgelände gezielt mit dem Stadtpark. Dieser „fließt“ in den neuen Pausenhof mit der alten Linde, die somit besonderer „Schlussstein“ des Parks auf dem Schulhof wird.
An dieser Stelle verneigt sich der Neubau durch seine zurückhaltende Zweigeschossigkeit gegenüber dem alten Baum und bildet gleichzeitig eine „Verlängerung“ des Pausenhofs durch eine qualitätvolle Aufenthaltsterrasse für die Schüler. Der neue Baukörper schafft ein System unterschiedlicher Hofräume, die von der Schule ebenso unterschiedlich bespielt werden können. Im Ergebnis ein einfacher, aber räumlich anspruchsvoller Baukörper, der ein prägnanter Ort und Baustein im Landshuter Stadtgefüge werden soll.
Architektur | Funktional schafft das Konzept eine zusammenhängende Anordnung der einzelnen Nutzungsbereiche und generiert somit möglichst kurze Wege und Verbindungen. Alle Werkstätten mit Außenbezug liegen zu den Höfen, haben teilweise sogar einen Doppelbezug. Das Hofkonzept des Baukörpers zeigt besonders hier seine funktionale Stärke. Die Höhendifferenzen der verschiedenen Bestandshöhen sind geschickt integriert.
Gestalterisch und typologisch stellt sich der Neubau diszipliniert und plastisch dar. Kompakt, aber gleichwohl differenziert offenbart er innen und außen seine monolithische Struktur und Konstruktion.
Die Altbauten und der Neubau sind noch subtil ablesbar, bilden aber ein neues Ganzes.
Ein Spiel aus zwei Farben und zwei unterschiedlichen Putzoberflächen zeigt sehr zurückhaltend, dass es sich hier nicht um einen kompletten Neubau handelt und belebt gleichzeitig die Fassaden. Die gezielten Unregelmäßigkeiten bei den Fensterbändern unterstützen die gewollte plastische, fast skulpturale Anmutung.
Der rötliche, ziegelfarbene Putz referenziert den Altbau mit seine Ausfachungen und der Aula, der gräulich-anthrazitfarbene Glattputz schafft ein harmonisches und nobles Pendant hierzu.
Die Dachlandschaft bildet ein tatsächliches Abbild eines Patchworks aus unterschiedlich großen und gerichteten Rechtecken. Attiken bilden nicht nur den Gebäuderand , sondern gliedern auch die Dachfläche. Jedes Dachrechteck kann unterschiedlich besetzt werden – auch mit unterschiedlicher extensiver Begrünung. So entsteht ein Flächenspiel auf dem Dach als 5. Fassade.
Mitarbeiter
Deniza Georgieva, Dirk Brandau, Dominik Gerlich, Seyedeh Gorning