D-Göttingen
Kulturwissenschaftliches Zentrum der Georg-August-Universität
Wettbewerb 2007
Größe: HNF 8.685 m² | BGF 12.952 m²
Auftraggeber: Georg-August-Universität Göttingen
Programm
Neubau eines Kulturwissenschaftlichen Zentrums
Bibliothek, Institute
Aufgabe | Bündelung sämtlicher philosophischer Institute samt aller Bibliotheken zum Kulturwissenschaftlichen Zentrum.
Städtebau | Der Neubau klärt die heterogene Struktur des Campus, integriert überzeugend den alten Bibliotheksbaukörper und formuliert im Südwesten mit den Bestandsbauten eine qualitätvolle Platzsituation. Dieser zentrale Platz am Haupteingang ist ein Knoten aller hier windmühlenartig zusammenlaufenden Wegeverbindungen.
Die architektonische Konzept / Die Raumidee | Funktional ist das Programm der neuen Bibliothek zwischen der Bestandsbibliothek sowie den neuen und alten Instituten anzuordnen, so dass die neue Gesamtbibliothek den eigentlichen Nukleus des „Kulturwissenschaftlichen Zentrums“ bildet.
Daraus haben wir die architektonische Idee eines „Buchcontainers“ über 4 Geschosse entwickelt, ein Langhaus nur für Bücher, das in Verlängerung des Mittelbaukörpers der alten Klinik, durch gebäudehohe Licht- und Lufträume klar ablesbar wie räumlich erlebbar, den eigentlichen „Schatz“ der philosophischen Fakultät beherbergt.
Die alte Bibliothek wird um ein Geschoss aufgestockt. Die Fassaden werden saniert und mit demselben Fassadenmaterial gestaltet. Der Altbau wir dadurch voll integriert ist nur auf den „zweiten Blick“ als Altbau ablesbar.
Zwischen alter und neuer Bibliothek befinden sich, um einen zentralen viergeschossigen Hofraum gruppiert, sämtliche Arbeitsplätze über alle Geschosse. Dieser Freiraum von über 400 m², abgeschirmt von der Aussenwelt, soll im Sommer zum konzentrierten Lesen und Arbeiten im (gesicherten) Freien einladen, analog der „verschlossenen“ Atmosphäre eines Klosters.
Fassaden | Die Fassaden sind ein Spiegel des Inhalts des Gebäudes: Die extrem vertikale Struktur der Fassaden weisen subtil auf das Abbild einer Buchreihe hin und sollen konzeptueller Hinweis auf die hochgeistige Arbeit in diesem Gebäude sein. Sie sind ebenso konzeptueller Fassadenansatz für die eingelagerten Bücher als auch für die vielen Räume, in denen die geistige Arbeit der Fakultät verrichtet wird. Entsprechend der Fassadentypologie sind „steinerne“ Materialien wie heller Ziegel oder Naturstein, eingefärbte Betonfertigteile oder eine monolithische Glattputzkonstruktion denkbar, alles immer in großer Harmonie zu den alten Klinikbauten. Es versteht sich von selbst, dass diese Fassade funktional wie konstruktiv „belastbar“ und im gesteckten Kostenrahmen realisierbar ist.
Wirtschaftlichkeit | Die Konstruktion ist in den meisten Bereichen aus Beton-Fertigteilen realisierbar, generiert somit einen hohen Vorfertigungsprozess sowie eine große Wirtschaftlichkeit.
Mitarbeiter
André Boucsein, Benjamin Bebiolka, Katrin Scharschmidt, Christian Pflug