-Paderborn
Stadtraum Abdinghof

Städtebaulicher Wettbewerb 2002, 4. Preis

Programm

Stadtraumgestaltung

Abdinghofplatz

Städtebauliches Konzept | Die diffuse Platzsituation zwischen Abdinghofkirche und Stadtverwaltung wird mit wenigen, aber sehr prägnanten Baukörpern zu zwei klar ablesbaren und räumlich begreifbaren Plätzen entwickelt. Es entsteht der Abdinghof-Kirchplatz, räumlich eher kleiner und stiller und der eigentliche große Abdinghofplatz vor der Stadtverwaltung und der städtischen Galerie, groß, multifunktional und als Markt zu nutzen. Beide Plätze wiederum öffnen sich in unterschiedlichen terrassenartigen Situationen zur Landschaft bzw. zum Paderquellgebiet und bieten nunmehr eine hohe Aufenthaltqualität.

Baukünstlerisches Konzept | Das baukünstlerische Konzept ist der Dialog zweier typologisch eindeutiger Architekturen zu einander und zu ihrer Umgebung, der Landschaft und den Plätzen, sowie deren räumliche Klärung. Zwei Baukörper, die in ihrem Dialog und ihrer Anmutung so deutlich sind, dass sie mehr Skulptur als Architektur sind, aber dennoch gebrauchsfähig sind und funktionieren. Zwei Baukörper, die darüber hinaus einen Zwischenraum bilden, der in seiner Geste Weg und Tor zugleich ist. Zwei Terrassenhänge mit unterschiedlichen Qualitäten, die auf die dahinterliegenden Plätze unterschiedlich hinweisen, nicht zuletzt auch auf deren unterschiedliche räumliche Qualitäten.

Funktion/Nutzung | Der Abdinghof-Kirchplatz ist ein Platz der Ruhe und der Zurückgezogenheit. Es soll künftig nur aktiv belebt vor und nach dem Kirchgang sein. Er ist ganz auf seine Kirche bezogen und gibt dieser Raum vor ihren Türmen. Ansonsten dient er dem ruhigen Verweilen. Zum Paderquellgebiet ist er begrenzt über eine halbhohe Bruchsteinmauer zu einem flach abfallenden Terrassengarten der streng mit zwanzig – ein Gründach bildenden – Platanen bepflanzt ist.  Hier wäre im Sommer ein kleiner Biergarten denkbar, der die Gastronomiezeile der Bachstrasse erweitert.

Der Abdinghofplatz selbst ist als großer multifunktionaler Platz konzipiert. Er kann sowohl der Marktnutzung dienen, als er auch weiterhin die Haupterschließung für die Besucher der Stadtverwaltung ist. Hier sind Feste denkbar, gerade mit den neugestalteten Sitzterrassen zum Paderquellgebiet.

Diese Terrassen sind Freilichtbühne mit Eventfläche, Sonnenterrassen und Teil des Weges vom Rathausplatz zum Paderquellgebiet zugleich.

Die beiden Baukörper können städtische, wie kulturelle Funktionen aufnehmen. Sie können Ergänzung zur städtischen Galerie sein, mehrgeschossiger Raum für wechselnde Plastiken sein. Ebenso ist Gastronomie denkbar, zur Belebung des Platzes und als Erweiterung des bestehenden Angebots der Bachstraße.

Stadtgestaltung | Porphyr, Großpflaster und Kleinpflaster gemischt, Porphyrplatten, keine Geometrien, amerikanische Eichen.Im Bereich der Terrassen Sandsteinmauerwerk, dazwischen teils Rasen, teils Kies, beschnittene Platanen.

Franz-Stock-Platz

Städtebauliches Konzept | Der Franz-Stock-Platz ist städtebaulich klar definiert und bildet als annähernd quadratischer Platz einen bedeutenden Platzraum des wichtigen Weges über Treppen, Stufen und Terrassen vom Rathausplatz zum Paderquellgebiet. Er ist Gelenk zwischen Paderquelle und Rathausplatz.

Baukünstlerisches Konzept | Eben diese Gelenkfunktion ist Anker des künstlerischen Konzepts. Aus dieser Gelenkfunktion hat sich die Idee des Weges als Bewegung zwischen Rathausplatz und Paderquelle entwickelt. Der Franz-Stock-Platz bildet nunmehr einen fächerartigen Grundriss als Bodenplastik. Sanft steigt sein Niveau vom Abdinghofplatz zur Gutenbergstraße über 6 große „Fächer“ um ca. 85 cm an. Die Treppenanlage der Gutenbergstraße erstreckt sich jetzt quasi über den gesamten Franz-Stock-Platz.

Poetisch begriffen, ist ein plastisches Ereignis zwischen Boden und Himmel entstanden, das ebenso für sich selbst innerhalb des Platzes steht als auch Teil des Ganzen, Teil des Weges ist. Hier findet ein Richtungswechsel des Weges statt. Die fächerförmigen Elemente des Reliefs transportieren die physische Energie in eine vorbestimmte Richtung.

Funktion/Nutzung | Der Platz bleibt in seiner ursprünglichen Funktion erhalten. Er ist ebenso Refugium vom quirligen Treiben der Einkaufstraßen, wie er auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Auf eine gesonderte Bühne ist zu Gunsten des Konzepts bewusst verzichtet worden. Diese kann temporär bei Bedarf überall aufgebaut werden.

Stadtgestaltung | Porphyr, Groß und Kleinpflaster gemischt, Porphyrblöcke als Stufenstreifen, massive Porphyrblöcke als Bänke, vorhandene Linden, neu gepflanzte Säuleneichen als Grünwand im östlichen Bereich.

Gutenbergstraße | Die Gutenbergstraße setzt das Gestaltungsprinzip des „Weges“ fort. Dieser läuft deutlich bis auf den Rathausplatz. Die Straße wird nur einseitig bepflanzt, um den Blick vom Franz-Stock-Platz auf die Marktkirche freizuhalten.

Lichtband | Der Weg als Bewegung wird schließlich durch dezente Stableuchten von ca. 3 m Höhe auf dem Rathausplatz beginnend über Gutenbergstraße, Franz-Stock-Platz abknickend über den Abdinghofplatz hinunter bis zur Paderquelle über die Freilichtbühne nachgezeichnet.

Mitarbeiter

Markus Bödecker, Lars Puff

Fachberatung Kunst: Peter Heister

 

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