-München
Finanzbehörden und Steuerverwaltung Bayern

städtebaulicher und architektonischer Wettbewerb 2008
Größe: BGF 150.000 m², Areal 6,1 ha
Auftraggeber: Freistaat Bayern, Staatl. Bauamt München 1

Programm

städtebaulicher Entwurf, Gebäudeplanung, Freiraumplanung des Gesamtareals
Finanz- und Steuerverwaltung, Servicecenter, Kantine

Leitidee | Das gesamte Areal wird als „Park“ begriffen. Einfache, kubische Bauten in einer großzügigen Parksituation bilden ein differenziertes und offenes, Gebäudeensemble und definieren somit auf sehr zurückhaltende, aber dennoch signifikante Weise die gesamte Steuerverwaltung der Landeshauptstadt München. Diese lockere Komposition unterschiedlicher Höhen und Volumina, die auf den ersten Blick vielleicht willkürlich aussehen mag, ist sorgfältig entwickelt, reagiert präzise auf unterschiedliche städtebauliche Situationen und schafft stadtstrukturell bedeutsame Sicht- und Freiraumbezüge. Der FinanzCampus wird gezielt und funktional mit den umgebenden Quartieren und Strukturen verknüpft. Es entsteht eine wichtige Parksituation als hochwertiger Freizeitraum, sowie eine offene Durchwegung des gesamten Areals.

Architektonisch konzeptuelle Idee | Steuerverwaltung bedeutet Verwaltung von Geldern, Gelder der Bürger. Als eingängiges Sinnbild für diese Steuergelder, die umgangssprachlich sogenannten „Steuergroschen“, stehen die Materialien unseres täglichen „Kleingelds“ – Kupfer, Nickel und Messing. Münzen, die jeder Bürger tagein, tagaus, zig Mal in seinen Händen hält.

Die Gebäudekomposition beinhaltet drei „Hochpunkte“, jeweils an den drei städtebaulich wichtigen Eckpunkten des CampusParks. Jeder dieser drei Hochpunkte spiegelt sinnbildlich ein anderes Münzmetall wieder, wobei das Zentralfinanzamt als Auftakt mit einer Fassade aus Kupfer beginnt. Die flacheren Teile des Gesamtensembles werden mit unterschiedlichem Naturstein bekleidet. Diese flachen Baukörper haben eine zusätzliche „Prallscheibe“ vor den Fenstern, so dass eine Flächenbündigkeit mit dem Stein entsteht. Alle Hochpunkte mit metallischer Bekleidung haben Laibungsfassaden. Die große Baumasse wird somit in ihrer Anmutung strukturiert. Die durchgängige und disziplinierte Fassade aller Baukörper wird wirkungsvoll, ausschließlich über Materialität und Fügung variiert. Einfache, reduzierte Struktur – hochwertige Materialien und präzise Detaillierung. Es entsteht ein zeitloses, signifikantes und zurückhaltend elegantes Bild des gesamten neuen Steuerzentrums. Durch die unterschiedliche Materialität der Baukörper wird darüber hinaus Übersichtlichkeit und Orientierung generiert. Prägnante Unterschnitte der Baukörper definieren jeweils die Eingangssituationen. Das Zusammenbinden von Einzelfenstern zu Fensterbändern an gezielten Stellen, lockert die Strenge der Fassaden auf. Ein Konzept, dass in vielfältigen Bauabschnitten realisiert werden kann. Ergebnis soll ein ganzheitlicher Ansatz aus größtmöglicher Funktionalität, Freiraumqualität und baukünstlerischer Idee sein.

Funktionale Organisation  – KonstruktionWirtschaftlichkeit | Die Funktionalstruktur der Gebäude ist analog der räumlichen Anforderungen wie deren sinnvoller Zuordnung aufgebaut. Ein wirtschaftliches, funktionales Raster schafft maximale Flexibilität. Die einfache Gebäudestruktur des kompakten Hofbaukörpers entwickelt klare Funktionsbeziehungen, Orientierung und Übersichtlichkeit. Die Konstruktion ist äußerst einfach und wirtschaftlich. Alle Fassaden sind tragend. Die Kompaktheit des Zentralfinanzamts bzw. aller Baukörper verspricht gute A/V-Verhältnisse und damit ebenso gute Wirtschaftlichkeitsindizes. Das Verhältnis von BGF zu HNF ist optimiert.

Freiraumkonzept | Durch Zurückhaltung und gewollte „Nichtgestaltung“ soll ein selbstverständlicher, unprätentiöser, deshalb aber nicht weniger qualitätvoller Freiraum entstehen. Homogen umschließen und durchziehen die Freianlagen die Baukörper und betten sie in einen qualitätvollen Stadtgarten ein. Aufgeastete Laubbäume ergänzen die bestehenden Baumstrukturen und geben in Verbindung mit Wiesenflächen dem Stadtraum seine Identität und beschwingte Leichtigkeit. Ein Platzwegesytem aus Natursteinpflaster oder hochwertigen wassergebundenen Wegedecken legt auf einfache und kostengünstige Weise ein flexibles offenes Netz in die Parklandschaft. Dieses Netz öffnet Plätze innerhalb der Struktur, betont die Unterschnitte der Eingangssituationen, verbindet übergeordnete Strukturen und schafft vielfältige Aufenthalts- und Erholungsflächen.

In den Atrien setzt sich das Grundmuster der Platzwegestruktur fort. Lichte Flächen aus Gräsern und Bambus bilden filigrane Oberflächen. Textur und Schatten formulieren ein attraktives Umfeld.

Mitarbeiter

Dirk Brandau, Deniza Georgieva, Dominik Gerlich, Aleksandra Syrek

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