-Mannheim
Universitätsklinikum Klinikapotheke mit Rechenzentrum

Realisierungswettbewerb 2009
Größe: BGF ca. 2850 m²
Auftraggeber: Klinikum Mannheim GmbH

Programm

Rechenzentrum, Büro, Labor

Leitidee – „Umweltenergie für die Klinikapotheke – Universitäts-Medizin Mannheim“ | Auf dem Klinikgelände werden Wärme und Kälte zentral erzeugt und über einen Medienkanal verteilt. So stehen allen Einzelgebäuden die zur Raumheizung und -kühlung benötigten Medien grundsätzlich zur Verfügung.

Im Gebäude der neuen Klinikapotheke gibt es verschiedene Nutzungsbereiche mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen. Das Energie- und Haustechnikkonzept für die Klinikapotheke Mannheim setzt auf natürliche Belichtung und, wenn möglich, natürliche Belüftung. Als Regenerative Energie bietet sich die Nutzung des Grundwassers / Neckar an, um die Kühlung der Klinikapotheke zu unterstützen und das Kältenetz zu entlasten.

Alle Büros werden natürlich gelüftet und erhalten eine Betonkerntemperierung. Durch die niedrigen Systemtemperaturen mittels Grundwasserunterstützung wird eine hohe Wirtschaftlichkeit bei guter thermischer Behaglichkeit erzielt.

Im Sommer sorgt der Sonnen- und Blendschutz im Scheibenzwischenraum in Kombination mit der zu diesem Zeitpunkt leicht gekühlten Decke für ein behagliches Raumklima und eine optimale Belichtung.

Labore | Die Labore werden vollklimatisiert. Die Klimaanlage liefert, bei geschlossener Fassade, eine optimale Belüftung mit den Luftbehandlungsfunktionen: Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten. Umluftkühlgeräte sorgen für angenehme Raumtemperaturen im Sommer. Der Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum gewährleistet blendfreie Lichtverhältnisse und reduziert den Wärmeeintrag. Die Heizung erfolgt über Radiatoren vor der Fassade.

Die wirtschaftliche Versorgung der Labore mit den benötigten Medien erfolgt über Zentralschächte, wodurch flexible Raumaufteilungen möglich sind.

Lager/Arzneimittel/Logistik | Auch die Logistikbereiche werden vollklimatisiert. Die Klimaanlage liefert eine optimale Belüftung mit den Luftbehandlungsfunktionen: Heizen, Kühlen, Be- und Entfeuchten. Über die Heiz-/Kühldecke werden angenehme Raumtemperaturen im Sommer und im Winter hergestellt.

Rechenzentrum | Über den Doppelboden wird mittels Umluftanlage die Kühlung der Serverschränke ermöglicht. Auch hier wird die Zuluft be- und entfeuchtet. Die Beheizung des Rechenzentrums ist vernachlässigbar.

Raumkühlung mittels Grundwasser | Über einen Entnahmebrunnen wird Grundwasser gefördert, welches ein optimales Kühlmedium für Flächenkühlsysteme darstellt. Sowohl die Betonkerntemperierung der Büros als auch die Kühldecken der Laborbereiche können über das Grundwasser betrieben werden. Durch die Grundwasserkühlung können Betriebskosten für die teure, elektrische Kälteerzeugung eingespart werden.

Laborlüftung mit Verdunstungskühlung und Wärmerückgewinnung | In der Klinikapotheke stellt die vorgeschriebene maschinelle Laborlüftung den größten Energieverbraucher dar. Demzufolge ist die Optimierung des Lüftungskonzeptes von entscheidender Bedeutung.

Zur Einsparung von Kälte wird die benötigte Frischluft über einen Wärmetauscher geführt, der auf der Abluftseite mit Wasser besprüht wird. Die Abluft kühlt sich ab und mit der entstehenden Verdunstungskälte werden über 70% der erforderlichen Kälteleistung der Zuluft eingespart.

Damit die warme Abluft aus den Laboren im Winter nicht ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird, erhalten die Lüftungsanlagen eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung.

Zur Vorheizung der kalten Außenluft wird im Lüftungsgerät ein hoch effizienter Wärmetauscher eingesetzt, der bis zu 70% der benötigten Wärme aus der Abluft entzieht und der Zuluft zuführt.

Sonnenschutz und Tageslichtnutzung – KEIN Widerspruch | Zur Reduzierung der solaren Einstrahlung und damit auch zur Verminderung der benötigten Raumkühlung erhält das Gebäude einen Sonnenschutz. Trotzdem ist durch eine optimale Lichtlenkung im oberen Bereich des Sonnenschutzes im Scheibenzwischenraum auch im geschlossenen Zustand eine gute Belichtung der Räume ermöglicht.

Hinter der Glasvorhangfassade verfügt die Apotheke über ausreichend massive Speichermasse. Zwar wird auf eine vollflächige Glasfassade verzichtet, die geplante bandartige Verglasung ermöglicht jedoch eine gute Belichtung der Labor- und Büroflächen und reduziert somit den Kunstlichtanteil.

Zudem werden im Boden des Innenhofes im 2. OG Glasstreifen vorgesehen, die Tageslicht in den darunterliegenden zentralen Logistikbereich einfallen lassen. Eine Verschattungsmöglichkeit wird auch hier vorgesehen.

Technik | Alle Technikzentralen (Heizung/Kälte, Lüftung, Elektro, Sanitär) werden im Erdgeschoss auf den ausgewiesenen Technikflächen angeordnet, dies bietet sich aufgrund des Geländeversatzes an. Von hier aus erfolgt die Erschließung der Geschosse über das vertikale Schachtsystem. Lediglich der Medienkanal und das AWT-System schließen im Untergeschoss auf den dafür benötigten Flächen an das Gebäude an.

Bei dieser Art der Anordnung entfallen somit spezielle Dachaufbauten für die Unterbringung der Technik. Die Technik muss auch nicht in wetterfester Ausführung erstellt werden. Lediglich die Ansaugung und der Ausblas der zentralen Lüftung erfolgt über Dach.

Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung sind die kurzen Wege zwischen den Komponenten, wie z.B. die Heizungs- und Kälteversorgung der Lüftungsgeräte.

Mitarbeiter

Dirk Brandau, Marc Steinhoff

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