-Wuppertal
Justizzentrum Wuppertal

Wettbewerb 2002, 2. Preis
Größe: BGF 22.000 m²
Invest: 27,0 Mio. EUR
Auftraggeber: Bau- und Liegenschaftsbetrieb, BLB NRW Düsseldorf

Programm

Neubau von Land- und Amtsgericht, Justizsälen, Büros, Verwahrung, Tiefgarage
Planungskonzept und Entwurf

Eine große Halle verbindet die Häuser der Gerichte

Die städtebauliche Situation zur Wupper hat uns inspiriert den Fluss mit dem Gebäude deutlich zu begleiten und dadurch die besondere Insellage hervorzuheben. Die Wupper und Schwebebahn – jeweils städtebauliche Elemente, die im ganzen Tal eine alles bestimmende Horizontalbewegung manifestieren. Die Gerichtsinsel, das Eiland zwischen altem und neuem Wupperarm,erfordern städtebauliche Aufmerksamkeit. Die beiden bestehen Bauten von Landgericht und Amtsgericht  insbesondere deren Eingangsfassaden mit Loggia und Mittelrisalit, erfordern darüber hinaus eine besondere Zuwendung.

Architektonisches Konzept | Der „Weg als Halle“, die den Nutzer und Besucher zu den „Häusern“ der Gerichtsbarkeit führt. Zwischen altem Amtsgericht, das quasi durch einen Ergänzungsbaukörper um ein zweites Atrium erweitert wurde, und einem neuen Riegel entlang der Wupper, entwickelt sich ein lichtdurchfluteter, wie eindrucksvoller Hallenraum, der zentral alle Gerichtsbauten miteinander verknüpft und ebenso Ausdruck einer offenen und transparenten Justiz ist. Das Abbild der Loggia des Landgerichts wird in der Halle geradezu inszeniert, ist Teil der Halle und von stetiger Präsenz. Ein Gebäuderiegel, dessen Eingangsgiebel mit den beiden Bestandsbauten den neuen „Platz der Justiz“ formuliert und gleichwohl hier beginnend, in einer langen ruhigen Geste die Wupper in Fliessrichtung begleitet. Es entsteht ein eigenes Eingangsthema. Der neue, klar ablesbare Eingang aller Gerichtsbauten direkt zum Platz steht in Korrespondenz zu den beiden Bestandseingängen. Die Strasse „Eiland“ hat mit diesem Platz und Eingangsthema hohe räumliche Qualität erlangt. Die Öffnung des Platzes zur Wupper und historischen Schwebebahnhaltestelle „Landgericht“ bezieht diese einerseits mit ein als auch funktional der Besucherstrom hiermit verdeutlicht wird.

Entstanden ist eine sehr kompakte und einfache Anordnung der neuen Baukörper, mit kurzen Wegen innerhalb des Komplexes. Die Fassaden sollen dieses Konzept unterstützen. Sie lösen sich als Lochfassaden auf, werden durch ihre Flächigkeit eher Muster und unterstreichen damit die  monolithisch, plastische Anmutung des Riegels. Die Fenster sind bündig mit der grün patinierten Außenhaut. Der Blendrahmen der Fenster ist verdeckt konzipiert, der Flügelrahmen ist nur schemenhaft hinter der Scheibe zu erkennen. Es entsteht eine durchgängige Fassadentextur, die die Fenster der eigentlichen Lochfassade fast bis zur Unkenntlichkeit auflöst. Übrig bleibt ein ruhiger, wohl proportionierter Block, der eben die alles prägende Horizontalität des Wupper-Tals begleitet.

Die Fassaden der Ergänzung des Altbaus stehen diesem Thema diametral gegenüber. Hier sind die Fenster innen bündig angeordnet. Es entsteht eine große Plastizität der Fassade nach außen, bei exakter Beibehaltung des Rasters respektive der Proportionen des Riegels. Darüber hinaus wechselt das Fassadenmaterial. Hier werden nahezu weiße Sichtbetonfertigteile vorgeschlagen oder ein chamoisfarbener Naturstein. Der Altbau wird altweiß gestrichen, die Sandsteinelemente gereinigt sowie die Fenster in Ihren Originalproportionen aus dunkel gebeiztem Eichenholz wieder hergestellt.

Ein Zwei-Seiten-Prinzip zwischen Riegel und Altbau mit Ergänzung wird deutlich. Dies verdeutlicht noch einmal das architektonische Konzept der „Strasse“ in Form der großen Halle.

Mitarbeiter

Ho-Ling Cheung, Karen Engstfeld, Maren Scholz, Wilhelmine Schütte, Markus Bödecker

Visualisierungen: knobling.com

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