-Dortmund
Masterplanung Hohenbuschei Alter Flughafen Dortmund

städtebaulicher Wettbewerb 2005
Größe: 64 ha
Auftraggeber: Stadt Dortmund

Programm

Konversionsfläche des alten Dortmunder Flughafens

 „Waldquartier Alter Flughafen“

Leitidee der städtebaulichen und landschaftlichen Konzeption | Leitidee ist die Wiederentdeckung der städtebaulichen und landschaftsräumlichen Struktur des alten Dortmunder Flughafens – bis in die späten 20 er Jahre des letzten Jahrhunderts NRWs größter Flugplatz.

Die Spuren der historischen Geometrie des alten Flughafens sind hierbei konsequent herausgearbeitet worden, um eine städtebauliche und landschaftliche Struktur mit großer Eigenständigkeit und Signifikanz zu generieren. Entstanden ist ein Quartier, das Waldquartier „Alter Flughafen“, mit dem Charakter einer Gartenstadt, eigenem Gesicht, Adressbildung und hoher Wohnqualität. Qualitätvoller Außenraum umgesetzt als Platzraum, Straßenraum, Quartiersraum, Landschaftsraum und Grünraum entlang einer großzügigen Allee als Rückgrad. Es entsteht eine Hierarchie der Räume. So gibt es große und kleine, bewaldete und lichte, übergeordnete öffentliche und privatere, interne Außenräume. Die Allee wird ständig anders bespielt, sie erzeugt in ihrer Abfolge neue Bilder, wodurch eine große Interessantheit und gute Orientierbarkeit erzeugt wird. Der städtebaulichen Qualität, der Bildung von Hof- und Platzräumen sowie unterschiedlichen Angersituationen, bei gleichzeitig größtmöglichem Erhalt der schützenswerten Baumstruktur, wurde oberste Priorität eingeräumt. Es entstehen hohe Binnenqualitäten, in Form einer sozialräumlichen Differenzierung in öffentliche, gemeinschaftliche und private Räume.

Innere Struktur – Flexibilität | Elementarer Bestandteil des Konzepts ist seine robuste Struktur in Form einer maximierten Flexibilität. Die Grundstücksgrößen sind in ihrer Form, Größe und deren Addition so konzipiert, dass jeweils die einzelnen Wohnformen aus freistehendem Einfamilienhaus, Doppelhaus und Kettenhaus austauschbar sind, aber dennoch wieder in der Gesamtstruktur passend sind. Das bedeutet z.B., 3 große EFH können ersetzt werden durch 4 kleine EFH oder auch durch 6 Doppelhaushälften usw.

Dies hat zur Folge, dass der Investor jederzeit flexibel auf jeweilige Marktanforderungen reagieren kann, ohne dass das städtebauliche Konzept Schaden nehmen würde. Aufgrund der Geometrie der Anlage, die im übertragenen Sinn vergleichbar mit einer „Sonnenuhr“ ist, können sämtliche Gebäude innerhalb der Grundstücksstruktur optimal zur Sonne ausgerichtet werden.

Der städtebaulich eigenständige Cluster innerhalb des Kreisringes nimmt Bezug auf die Struktur Trainingszentrums des BVB Dortmund 09. Dieser ist konzipiert als einfache Linearstruktur mit konsequenter Ausrichtung sämtlicher Gebäude nach Süden. Solare Energiegewinne sind somit sehr gut erreichbar. Eine Solarsiedlung wäre denkbar. Auch hier bietet das Konzept äußerste Robustheit und Flexibilität. Residenzwohnen und Gewerbe sind trotz ihrer unterschiedlichen Struktur ganz selbstverständlich in die Hauptstruktur integriert. Gerade auch das Residenzwohnen bildet großzügige Platz- und Grünräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Versorgungs- und gewerbliche Bereiche in Form von Sport und Freizeitangeboten sind dem Wohnen zugeordnet. Die restlichen Gewerbeflächen, dem bereits bestehenden Gewerbe. Eine abschnittsweise Realisierung ist aufgrund der städtebaulichen Struktur sehr einfach, ohne Qualitätsverluste machbar.

Landschaftliche Integration | Wald in unterschiedlicher Dichte umfasst den alten Flugplatz. Die vorhandenen Bestände entlang des Körnebaches werden durch Neuanpflanzungen mit größeren Sichtschneisen ergänzt und so mit den Altbaumbeständen der neuen Waldsiedlung zu einem zusammenhängenden lichten Waldpark verbunden. Ein kompaktes Fuß- und Radwegenetz führt auf kurzem Weg aus der Siedlung kommend durch Wald und Lichtungen, vorbei am bunten Wechselspiel der Feldfluren, Hecken und Streuobstbeständen zu den umgebenden Siedlungen. Vorhandene Gehölze, ergänzende Heckenpflanzungen und markante Solitärbäume rahmen Blicke und geben Orientierung. In unregelmäßigen Abständen werden „Ruheinseln“ angeboten, kleine Sitz- und Aufenthaltsbereiche Ankerpunkte in der gestalteten Feldflur. Mit wenigen Eingriffen wandeln sich so die vorhandenen wald- und landwirtschaftlichen Flächen zu einem agrarisch- wie forstwirtschaftlich geprägten Landschaftspark für extensive Erholungsnutzung.

Retention | Eine Abfolge von Teichen unterschiedlichster Wassertiefe in der Mitte der Allee bildet das Rückgrad der Regenwasserretention der neuen Siedlung. Gestalterisch in die neue Allee integriert, stellen die wegebegleitenden natürlichen Wasserbecken ein besonderes Bild im wechselnden Licht und Schattenspiel des Altbaumbestandes. Das Areal am Golfplatz wird von einem an frühere „Rieselfelder“ erinnerndes filigranes Netz aus Gräben und Furchen umgeben, die unterschiedlichste Volumen mit wechselnden Vegetationsbildern kombinieren. Ein verknüpfender Überlauf führt von den südlichen Becken über die neuen „Rieselfelder“ nach Norden und verbindet das System über den Kanal durch den Golfplatz mit dem Körnebach.

Verkehr | Das Gebiet ist im Westen über den Heßlingsweg und die Oesterstraße sinnvoll nach Brackel angebunden. Im Westen direkt im Zuge der geplanten Abbiegespur von der Brackeler Strasse. Intern folgt die verkehrliche Erschließung aus Wohnwegen und untergeordneten Strassen der städtebaulichen Struktur. Auch verkehrstechnisch bildet die neue Allee das Rückgrat des Verkehrskonzepts.

Mitarbeiter

Ralf Herkrath, Jan Holzhausen, Katharina Striebing, Lorena-Tiziana Vacirca

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    Architektur Stadt Landschaft

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