-Fürth
Erweiterung des Finanzamts

Wettbewerb 2008, 5. Platz
Größe: BGF 4.519 m²
Auftraggeber: Freistaat Bayern

Programm

Erweiterung des bestehenden Finanzamtes in Fürth

Städtebauliche Leitidee – Architektonisches Konzept | „Ensemble aus Neu und Alt“ | Ein vorhandener Bestandsbaukörper mit deutlichem Sockelbau ist der Ursprung des architektonischen Konzepts. Aus funktionaler Erfordernis und städtebaulicher Analyse entwickelt sich die Idee der Schaffung eines ablesbaren, prägnanten Ensembles aus Alt- und Neubau.

Die vorgeschlagene Zweifarbigkeit unterstreicht die plastische Wirkung – ebenso unterstreicht sie Alt und Neu. Der vorhandene Sockelbaukörper entwickelt sich gezielt zu einem kraftvollen, sehr tektonischen neuen Stadtbaustein, der die städtebauliche Situation am Stresemannplatz und entlang der Herrnstraße eindeutig definiert. Die neue Eingangssituation des Finanzamts ist klar dem Stresemannplatz zugeordnet. Der gesetzte Knick der Fassade zur Herrnstraße ist Öffnung zum Stresemannplatz und sensible städtebauliche Setzung des Baukörpers im Stadtraum. Eher zufällig ist hierbei der entstandene Gleichklang mit der Grundrissform des Altbaus, was letztlich aber auch als willkommene Verdeutlichung der Ensemblewirkung in zwei Farben, bei sehr ähnlichen Volumina, dankbar angenommen wurde. Die Typologie des Dreibunds, analog zum Altbau, ist ohnehin sinnvoller Ansatz bei dem knappen geforderten Programm, um möglichst kurz, kompakt und niedrig zu sein.

Die gezielte Reduktion des Baukörpers um ein Geschoss gegenüber dem Altbau, schafft hierbei städtebauliche Qualität in der Herrnstraße zugunsten der gegenüberliegenden Bebauung, kommt der Proportion des Baukörpers besonders zu Gute und unterstreicht, durch die unterschiedlichen Höhen, die plastische Wirkung des Gesamtensembles im Stadtraum.

Energie- und Klimakonzept – Beheizung | Da die Kesselanlage im Bestandsgebäude neuwertig ist und über ausreichende Kapazitäten verfügt, erfolgt die Beheizung des Neubaus über diese Anlage. Es muss ein zusätzlicher Abgang an der Verteilung geschaffen werden. Ebenso muss die Regelung erweitert werden. Die Büroräume erhalten im Brüstungsbereich Flachheizkörper mit Einzelraumregelung. Eine flexible Raumaufteilung bleibt dadurch gewährleistet. Die Servicehalle im Erdgeschoss wird über einer Fußbodenheizung beheizt.

Lüftung | Die Büros werden über zu öffnende Fenster natürlich belüftet. Hinter der den Fenstern vorgelagerten Prallscheibe entsteht eine Thermik,die die Belüftung natürlich unterstützt. In der Servicehalle im Erdgeschoss wird durch eine natürliche Querlüftung die Raumluftqualität sichergestellt. Das Technikkonzept sieht keine aktive Kühlung vor. Vielmehr soll das Gebäude nachts auskühlen. Zur effektiven Nachtauskühlung sind jedoch hohe Speichermassen notwendig. Außer den Betondecken und einigen massiven Innenwänden, sind alle übrigen Raumflächen Leichtbauwände, um die Flexibilität der Raumaufteilung zu gewährleisten. Um die Nachtauskühlung zu verbessern, werden deshalb die leichten Trennwände der Büros aus Gipsplatten mit Latentwärmespeicher (PCM) ausgebildet. Dadurch ist ein intelligentes Temperaturmanagement möglich.

Tageslichtnutzung – Sonnenschutz | Die Verglasungen ermöglichen eine gute Belichtung der Büroflächen und reduziert den Kunstlichtanteil. Im Bereich der Fassade sorgt ein außenliegender Sonnenschutz hinter der Prallscheibe für eine mögliche Verschattung. Dieser Sonnenschutz verhindert Wärmeeinträge und kann auch bei starkem Wind aktiv bleiben.

Tageslichtorientierte und wirtschaftlich optimierte Beleuchtung | Zur Optimierung der Arbeitsplatzbeleuchtung wird das in den Raum einfallende Tageslicht mittels integrierter Sensoren berücksichtigt, die austretende Helligkeit und damit der Stromverbrauch entsprechend dem vorhandenen Tageslichteinfall ausgeregelt. In Verbindung mit dem heruntergefahrenen äußeren Sonnenschutz stellt sich die Beleuchtung automatisch auf den voreingestellten Lichtpegel ein.

Mitarbeiter

Deniza Georgieva, Dirk Brandau, Dominik Gerlich

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