-Düsseldorf
Cecilienallee – Villen am Rhein

Planungszeit |  -leistung: 2006, LP 1-2
Größe: BGF 4.810 m²
Invest: 5.0 Mio EUR
Auftraggeber: BEMA Comfortbau GmbH

Programm

16 Luxuswohnungen

Situation | Das parkartige Grundstück mit altem Baumbestand in Ost-Westausrichtung erstreckt sich zwischen Rheinpark/ Rhein und Golzheimer Friedhof. Beide Seiten generieren höchst qualitätvolle Blicksituationen.

Das Grundstück hat durch seinen parkähnlichen Charakter eine derart hohe Qualität, dass man eigentlich nur ein Einzelgebäude dort realisieren möchte, was jedoch einer auskömmlichen Wirtschaftlichkeit entgegenstehen würde. Die Cecilienallee mit Ihren 40.000 Fahrzeugen pro Tag birgt in sich eine extreme Schallproblematik, auf die das Konzept vollumfänglich und belastbar reagieren muss, damit die hervorragende Lagesituation nicht abgewertet wird.

Leitidee – Zwei Villen im kontextuellen Dialog |  Inspiriert von Werken Mies van der Rohes und Egon Eiermanns, bildet ein Ensemble aus zwei villenartigen, identischen, fast gänzlich gläsernen Wohngebäuden die Lösung der Aufgabe. Beide Villen stehen sich diametral gegenüber und schaffen im Inneren des Grundstücks eine ruhige, qualitätvolle Atriumsituation. Hier zur ruhigen Seite, entwickeln beide Häuser ihre „Gesichter“ zueinander:

Eine moderne Interpretation eines gebäudehohen, klassischen Säulenportikus, übersetzt als eine mit Edelstahlgewebe verkleidete, leichte Stahlkonstruktion, die sämtliche Balkone aufnimmt und gleichzeitig deren Sonnenschutz generiert. Erst durch diese Gebäudeelemente entsteht der eigentliche Dialog beider Häuser. Erst durch diese wird das Ensemble stimmig und eine Komposition.

Ergebnis ist ein schlüssiges, hochelegantes Ensemble, das sich wohlproportioniert in die noble Düsseldorfer Rheinfront integriert. Dabei wird stilistisch sowohl die ehemals existente Gründerzeitarchitektur an diesem Ort reflektiert als auch die klassische Moderne des ehemals amerikanischen Konsulats von SOM, nebenan.

Durch die gläserne, transparente Struktur spiegeln sich thematisch die Bäume in den Fassaden auf vielfältige Weise als Reflexionen des Parks. Die weißen horizontalen Tragstrukturen in Verbindung mit den inneren Holzfensterelementen, erinnern subtil an der Schiffe der Rheinschifffahrt.

Die Holzfensterelemente schaffen eine warme, fast mediterrane Note. Helle Sonnen- und Sichtschutzvorhänge im Zwischenraum der Fassaden tun ein Übriges, damit alles in seiner Gesamtanmutung höchst elegant, eine luxuriöse Adresse für eine überdurchschnittlich solvente Klientel bildet.

Durch die offene Grundriss-Typologie und die gläsernen Fassaden wird die hochwertige Parksituation mitbestimmender Teil des Wohnens. Der Übergang von Außen nach Innen ist fließend. Störende Einblicke können jederzeit durch das Schließen der semitransparenten Sicht- und Sonnenschutzvorhänge verhindert werden.

Funktion, Konstruktion, Schall, Energie, Technik und Wirtschaftlichkeit | Funktional handelt es sich um einen Gebäudetypus, der offene wie freie Grundrisse mit fast „verschwenderischer“ Großzügigkeit generiert. Das tragkonstruktive Konzept aus Kern und Fassadenstützen ist ebenso wirtschaftlich wie flexibel, um damit vielfältigste Grundriss-Ideen zu erzielen.

Das von oben tagesbelichtete, innenliegende, ovale Treppenhaus schafft ein repräsentatives Ankommen für Nutzer und Besucher. Die abgesenkte, lineare Eingangssituation zwischen Cecilienallee und Emmericher Straße ist verbindendes Element und ebenso großzügig wie komfortabel, als sie auch geschickt das Zerschneiden der Erdgeschosswohnungen verhindert.

Der Schallschutz ist höchst effektiv dreiseitig über eine „zweite Haut“ aus einer sich Selbstreinigenden Einfachverglasung quasi als „Lärmklammer“ entwickelt. Diese übernimmt ebenso auf einfache konstruktive Weise, geschossweise die natürliche Be-und Entlüftung der Wohnungen. Das bedeutet, dass selbst bei geöffnetem Fenster zum Belüften, der Lärm der Cecilienallee weitestgehend außen vor bleibt.

Im geschlossenen Zustand der inneren „Haut“ ist absolut nichts zu hören – eben „Wohnen im Park“.

Im Zwischenraum der beiden Fassaden befinden sich geschosshohe Sonnen- und Sichtschutzvorhänge aus einem semitransparenten, Wärmereflektierendem Gewebe.

Das Fassadenkonzept verhindert im Sommer eine Aufheizung des Gebäudes und lässt im Winter willkommene solare Energiegewinne in das Innere des Hauses. Die Unterhaltskosten sind dabei im gesicherten wirtschaftlichen Bereich.

Eine zusätzliche, von jeder Wohnung steuerbare Betonkernaktivierung könnte mit wenig finanziellem Aufwand im Sommer zusätzlich effektiv kühlen als auch im Winter zusätzlich heizen. Eine mechanische Be- und Entlüftung ist mit diesem Konzept nicht erforderlich. Die hohen Unterhaltskosten hiervon erübrigen sich.

Beide Fassaden sind elementiert. Jede für sich aus ein und demselben Element. Dies generiert eine extreme Wirtschaftlichkeit, sowohl in der Fabrikation als auch in der Montage und im Unterhalt.

Die Heizung erfolgt über zusätzliche, bodengleich eingebaute Konvektoren oder alternativ über eine Fußbodenheizung.

Mitarbeiter

Ralf Herkrath, André Boucsein, Benjamin Bebiolka

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