-Dortmund
Fassadenkonzept Einkaufszentrum Thier Galerie

Eingeladener Wettbewerb 2008
Invest: 10 Mio. EUR

Programm

Fassadengestaltung

Dortmund wird „Gold“ – Dortmund braucht „Glanz“

Ein fertiges Konzept für die Errichtung eines Einkaufszentrums, primär funktional und weniger gestalterisch ausgerichtet, sollte mit einem ansprechenden Fassadenkonzept optimiert werden.

Entwurfsidee | Zwei Faktoren gaben den Anlass für Anmutung und Farbigkeit der vorgeschlagenen Fassaden. Die historische Thier-Brauerei bzw. das Produkt, das hier hergestellt wurde und unattraktiven Straßenzüge in diesem Bereich des Stadtkerns in 2. und 3. Reihe. Dortmund besitzt eine der am meisten frequentiertesten Fußgängerzonen Deutschlands. Dortmunds Innenstadt wandelt sich von Jahr zu Jahr positiv zu einer modernen Einkaufsmetropole. Diese Entwicklung soll durch die vorgeschlagene Architektur deutlich unterstützt werden. Entwurfsgedanke ist eine wertige, „glänzende“ Anmutung in die 2. und 3. Reihe des Westenhellwegs zu transportieren. Gleichzeitig aber auch dem historischen Ort eine gewisse Reminiszenz dessen erfahren zu lassen, was hier über Jahre produziert wurde. Die Farbe des Bieres, des güldenen Gerstensafts, der hier gebraut wurde, schwingt subtil in der Farbigkeit des Hauptbaukörpers mit.

Eine mattiert messingfarbene Blechfassade mit bronzenem Charakter gibt dem grossen Gebäudeteil eine plastisch-skulpturale Anmutung, die vielen Anforderungen, aber gerade auch hohen Gestaltungsansprüchen genügen kann. Nicht nur die Historie zeichnet sich subtil ab, viel mehr schafft die „güldene“ Aura des Baukörpers eine ganz besonders anziehende Anmutung und „Glanz“ im „Noch-Hinterhaus“ des Westenhellwegs. Die mit einem messingfarbenen Edelstahlgewebe überspannte Dachfläche formvollendet mit einfachen Mitteln die plastisch-skulpturale Anmutung des Baukörpers. Der Bauteil in direkter Verbindung zum Berlet-Haus soll dagegen mit einer sehr hellen Kalksteinfassade gestaltet werden und schafft so mit dem Altbau zusammen einen respektablen „steinernen Block“ im Dortmunder Stadtgefüge.

Betrachtet man den Stadtgrundriss, wird schnell klar, dass das geplante Einkaufszentrum in seinem großen Volumen optimaler Weise eine äußere gestalterische Zweiteilung erfährt, welche die Struktur der Kernstadt entwurfstypologisch respektiert, funktional weiter denkt und schließlich gestalterisch anspruchsvoll lösen kann. Dadurch entwickeln sich zwei Blockstrukturen, die mit dem Stadtgrundriss räumlich harmonieren. Es wird versucht den Maßstab zu wahren, zu integrieren, aber dennoch die Größe des Vorhabens begreifbar zu machen. Es entstehen zwei Blöcke, ein kleinerer mit dem sog. Berlet-Haus und ein großer mit dem ehemaligen Thier-Verwaltungsgebäude, die durch ihre vorgeschlagene Gestaltung eine spannungsvolle Dualität aufbauen. Diese ist auch größtenteils kongruent zum Grundriss im Inneren. Die Silberstraße dazwischen, wird zu einem Verbindungsbaukörper. Alle Eingänge sprechen eine durchgängige Sprache, diese auf unterschiedliche Weise variiert. Die verschiedenen Bauteile haben jeweils ihre eigene Aura und eigene Ausstrahlung. Alle aber spiegeln auf ebenso unterschiedliche Weise Wertigkeit wieder, die die Qualität der Geschäfte im Innern nach außen transportiert, ohne selbst „teuer“ wirken zu wollen. Ziel ist, nicht modische, sondern moderne, nachhaltige „Kaufhausarchitektur“ zu entwerfen und Dortmund ein Mehr an „Glanz“ zu geben.

Lichtkonzept | Das Kunstlicht unterstreicht die Dualität der Gebäude, den Gegensatz von Alt und Neu, Stein und Metall, Festigkeit und Durchlässigkeit. Das differenzierte Erscheinungsbild der einzelnen Baukörper erfordert einen jeweils eigenen Ansatz der Kunstlichtplanung.

Metallische Fassaden | Hochleistungsstrahler, positioniert auf technisch zurückhaltenden Masten illuminieren gleichmäßig die Fassade und unterstreichen so die architektonische Gesamtwirkung des Gebäudekomplexes.

Die Intensität der Fassadenfarbe kann durch eine Lichtsteuerung als warmer, weicher, bronzener Schimmer bis hin zum brillant glühenden Bronzeton erstrahlen. Das künstliche Licht als Reflektion der Fassade vermittelt den Eindruck einer leuchtenden Skulptur, die das gespeicherte Tageslicht in der Nacht auf die Stadt zurückwirft.

Steinerne Fassade | Der Altbau mit Anbau aus Stein ist eine aus sich heraus leuchtende Architektur, die auch in den Nachtstunden eine schwache und in der Lichtfarbe eine neutralweiße Innenraumbeleuchtung in den Fassadenöffnungen erhält. Diese korrespondiert mit der hellen Kalksteinfassade und lässt nicht nur die Schaufensterebene, sondern das ganze Gebäude vom geschäftigen Treiben im Inneren des Gebäudes erzählen.

Fuge | Die Fuge zwischen den beiden Gebäudekörpern, die verbindende Röhre mit dem Rhythmus von künstlichen und natürlichen Lichtöffnungen erzeugt am Tage ein Wechselspiel von Licht und Schatten, das am Abend über ein dynamischen Kunstlichtverlauf in den Öffnungen lebendig gehalten wird.

Mitarbeiter

Dirk Brandau, Deniza Georgieva, Dominik Gerlich, Aleksandra Syrek

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