-Celle
Masterplanung Altstadt Celle „Leben in der Mitte“

eingel. städtebauliches Gutachterverfahren 2011
Größe: 23,6 ha, Vertiefungsbereiche ca. 3,5 ha
Auftraggeber: Stadt Celle

Programm

Förderung der Altstadt Celle als attraktiver Lebensraum
Städtebaulicher Denkmalschutz, Wohnen, Einzelhandel, Kultur, Dienstleistung

5 Leitthemen und Entwicklungsstrategien

LEITTHEMA 1
„KRITISCHE ERGÄNZUNG; NEUORDNUNG UND ERHALT DES STADTGRUNDRISSES“

Bestandsdefizite  |  Städtebau und Bausubstanz am Nord- und Südwall sind zum Teil minderwertig. Die Blockinnenbereiche sind vielfach qualitätlos zugebaut. Verschiedene Platzräume im Kern erscheinen undefiniert und unbefriedigend gestaltet. Die Zugänge in den Kern zur Bergstraße, Hehlentorstraße und am Arno-Schmidt-Platz haben keine städtebauliche Qualität.

Maßnahmen  |  Die Bebauung an Nord- und Südwall sowie von Block 20/ Feuerwehr wird neu geordnet und städtebaulich definiert. Für die Blockinnenbereiche werden realistische Vorschläge zur teilweisen Entkernung und typologisch selbstverständlich anmutenden Ergänzungsbebauung gemacht. Die typisch linearen Baustrukturen in den Höfen werden herausgearbeitet. Es werden Gartenhofhäuser als Langhäuser sensibel ergänzt. Die Stellung von Querhäusern zur Hauptstruktur ist auszuschließen. Es bilden sich räumlich attraktive Anger- und Hofsituationen zum Wohnen. Dabei werden kleinteilige Haustypologien analog zur Celler Stadtstruktur vorgeschlagen.Die vorhandenen Plätze werden entsprechend ihrer städtebaulichen Funktion gestärkt und gestaltet.

Ergebnisse und Ziele  |  Ziel ist ein stimmiges und klares Bild des Stadtgrundrisses, das dem historischen Bild gerecht wird aber auch qualitätvolle, kritische Ergänzungen und Neuordnungen zulässt. Der wohlüberlegte Abriss einiger weniger Fachwerkhäuser sollte dabei nichts im Wege stehen, soweit eine Neukonzeption eine bessere Nutzung und Vermarktung erwarten lässt.

 LEITTHEMA 2
„ARCHITEKTUR UND STADTRAUM ALS STIMMIGES KONTINUUM“

Bestandsdefizite  |  Die vorhandene Bausubstanz und Gestaltung des Außenraums bilden keine homogene städtebauliche Einheit. Viele Straßen- und Platzräume sind wenig passend zum sonstigen historischen Stadtbild gestaltet. Architektur und Raum divergieren vielfach unangenehm. Es existiert eine einseitige Konzentration auf den Erhalt der hist. Fassaden. Die großen Blöcke im Norden und Süden können nicht durchquert werden bzw. ist deren Durchquerung unattraktiv. Großartige, typische Celler Hoftore in den Block werden nicht entsprechend genutzt. Es fehlen Verbindungen in den Landschaftsraum. Der Stadtgraben ist nicht wahrnehmbar.

Maßnahmen  |  Es wird eine wertige und durchgängige Gestaltung und Aufwertung des Außenraumes vorgeschlagen. Dabei kommen zum Teil neue Naturstein-Pflasterungen zum Einsatz, die stimmig zum historischen Stadtbild sind. Neupflanzungen und Neuordnung von Baumstellungen, die dem Leitthema dienlich sind, werden gezielt in einigen Bereichen vorgenommen. Ein durchgängig stimmungsvolles Beleuchtungskonzept und Lichtbild wirkt in den Abendstunden unterstützend. Eine Aktivierung der historischen Tore in den Block schaffen sinnvolle Verknüpfungen. Die Gestaltung der Stadtgrabenzone fördert und stärkt die Verbindungen zwischen Stadt, Graben und weiter in die Landschaftsräume.

Ergebnisse und Ziele  |  Ziel ist ein homogenes Bild von Architektur und Stadtraum im hist. Kern. Somit wird eine Steigerung der Erlebbarkeit und Qualität des städtebaulichen Außenraumes und Landschaftsraumes erreicht. Als Folge entsteht ein Kontinuum mit einer deutlichen Attraktivitätssteigerung des Kerns als Lebensraum für Wohnen, Freizeit und Handel. Eine Kaufkraftsteigrung für den Handel entsteht in Folge.

LEITTHEMA 3
„VERKEHR JA – DA WO ER SINNVOLL IST“

Bestandsdefizite  |  Der Nordwall fungiert als Einbahnstraße und verhindert dadurch fließende Verbindungen. Der Innenring schafft unnötige Durchgangsverkehre im Kern und verhindert weitere Entwicklungen. Das Parkhaus am Südwall zieht zusätzliche Verkehre an, die einer Entwicklung und Stärkung von Wohnnutzung am Südwall nicht zuträglich sind.

Maßnahmen  |  Der Nordwall wird zeitnah als 2-Richtungsfahrbahn zur Allee als Vervollständigung des Außenringes als Zone 30 ausgebaut. Der Innenring wird in der jetzigen Form aufgelöst und durch Nord- und Südschleife ersetzt. Der Schlossplatz ist ausschließlich für den ÖPNV befahrbar. Der Südwall erfährt eine verkehrsberuhigte Umgestaltung als Zone 30. Bergstraße und Kleiner Plan werden Fußgängerzone und erhalten geregelte Andienungs- und Durchfahrzeiten.

Das alte Südwallparkhaus wird umgelegt an den Außenring mit Zufahrt von der Wehlstrasse. Eine neue große Tiefgarage entsteht zwischen Neumarkt und Theodor-Wilkens-Straße.

Ergebnisse und Ziele  |  Ziel ist ein leistungsfähiger Außenring mit 2 Schleifen. Dadurch entsteht eine deutliche Entlastung des Verkehrs im historischen Kern, insbesondere auf der Hehlentorstraße, am Südwall, Schlossplatz, im Kl. Plan, der Bergstrasse und am Heiligen Kreuz. Die Bergstraße wird verkehrsfrei und somit qualifiziert für eine weitere Entwicklung als gute Handelslage. Der Kl. Plan wird ebenso verkehrsfrei und qualifiziert für weitere Nutzungen und Handel. Der Schlossplatz wird frei für eine qualifizierte Umgestaltung als attraktiver Langplatz zwischen Schloss und Altstadt. Der ruhende Verkehr bleibt komplett außerhalb des Kerns in großen Parkhäusern und Tiefgaragen am Außen ing.

LEITTHEMA 4
„WOHNEN IN DER STADT FÜR JUNG UND ALT“

Bestandsdefizite  |  Es existiert kaum zeitgemäßer Wohnraum mit hellen Räumen, Freisitz, Aufzug und Stellplatzangebot für junge Familien, Singles und Senioren. Die Blockinnenbereiche sind zugebaut und eng. Die Belichtung der Wohnungen ist vielfach unzureichend. Die Wohnungen sind oft nicht vermarktbar. Die Nahversorgung mit nahen SB-Märkten ist gering.

Maßnahmen  |  Attraktive Neu- und Umbauten, die die vorhandenen Defizite kompensieren, schaffen Anreiz für die Zielgruppen in die Altstadt zu ziehen. Hierzu werden die Blockinnenbereiche zu Gärten und hochwertigen Höfen umgestaltet. Es wird eine behutsame Ergänzung innerhalb der hist. Struktur mit Gartenhäusern als Langhäusern vorgeschlagen. Die städtebaulichen Defizite, besonders am Südwall werden arrondiert. Durch eine genaue Strukturrecherche des Altbestands werden Objekte für geeigneten Umbau definiert. Hierbei ist eine kooperative Mitwirkung und Integration von Eigentümern und des Denkmalschutz gefragt. Die vorgeschlagenen Entwurfsbausteine kommen vielfach ohne Parzellenübergriff aus. Bei wenigen Übergriffen sind Gemeinschaftslösungen oder Verkäufe erforderlich. Die Parkhäuser und Tiefgaragen am Außenring fungieren auch als Quartiersgaragen für Dauermieter. Für die Bebauung am Südwall wird eine interne Quartierstiefgarage erstellt. Sinnvolle Dispense für Abstandsregelungen bei Neu- und Umbauten im Kern sollten baurechtlich verhandelbar sein. Konkurrenzfähige Mieten und Verkaufspreise müssen langfristig manifestiert werden um Zielgruppen zu locken. Eine gute Nahversorgung aus mehreren SB-Märkten, die fußläufig erreichbar sind, schafft weitere Anreize.

Ergebnisse und Ziele  |  Ziel ist eine Wiederbelebung der Altstadt für Familien, Singles und Senioren. Der Zuzug vieler Menschen schafft einen lebendigen Altstadtkern auch nach Geschäftsschluss und in Folge mehr Umsatz für Handel und Gastronomie.

LEITTHEMA 5
„EINKAUFEN  H I E R  –  CELLE ! NICHT HANNOVER“

Bestandsdefizite  |  Es existieren wenig attraktive Verkaufsflächen für qualifizierte Filialisten. Ebenso wenige Nahversorgungsflächen um eine Auswahl an SB-Märkten anzubieten. Vereinzelte Straßenabschnitte bieten überwiegend Billigprodukte an. Das Niveau im Kern entwickelt sich dadurch gegenläufig. Im Entwicklungsszenario mögliche attraktive Shopping-Rundläufe bleiben aktuell durch fehlende Voraussetzungen (Verkehrskonzept) ungenutzt.Maßnahmen  |  Es werden Flächen für attraktive Neu- und Umbauten entwickelt, die vorhandene Defizite kompensieren. Die Aktivierung und Entwicklung von Bergstraße und Kl. Plan mit Umbau zu Fußgängerzonen ist elementar für den überzeugenden Ausbau guter Handelslagen. Es wird mit gezielten Ankersetzungen an geeigneten Orten eine neue durchgängige Ost-West-Einzelhandelsachse zwischen Westcellertorstraße entlang Grosser Plan, Bergstraße bis Kl.Plan entwickelt. Das neue Parkhaus mit EZH und neuem Platzraum wirkt als Magnet zwischen Robert-Meyer-Platz entlang der Bergstraße. Durch Änderung des Verkehrskonzepts entsteht in der Folge ein überzeugender Shopping-Rundlauf mit Heiligem Kreuz, Zöllnerstraße und Poststraße. Eine genaue Strukturrecherche des Altbestands definiert Objekte für einen geeigneten Umbau zum qualifizierten Einzelhandel. Hierbei ist eine kooperative Mitwirkung und Integration von Eigentümern und des Denkmalschutzes gefragt. Die vorgeschlagenen Entwurfsbausteine kommen vielfach ohne Parzellenübergriff aus. Bei wenigen Übergriffen sind Gemeinschaftslösungen oder Verkäufe erforderlich. Am Außenring wird ausreichend Parkraum in vorhandenen und neuen Parkbauten für Besucher der Altstadt zur Verfügung gestellt. Neubauflächen für eine gute Nahversorgung/ SB-Märkte werden am Nordwall und in der  Wehlstrasse entwickelt.

Ergebnisse und Ziele  |  Ziel ist eine deutliche Stärkung der Handelslagen mit verkaufsfördernden Shopping-Rundläufen und attraktiven Flächen als Magnetwirkung für qualifizierte Filialisten. Es entsteht eine spürbare Aktivierung des Handels und Ausweitung des Angebots und in Folge eine weitere Aufwertung und Belebung des Kerns.

Mitarbeiter

Deniza Georgieva, Dominik Schürrmann, Seyedeh Gorning, Dennis Harman

  • Kontakt

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    Architektur Stadt Landschaft

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    23.08.2016
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