-Berlin
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

eingel. städtebauliches Gutachterverfahren 2009, Platz 1
Entwurf wurde Grundlage für aktuelle Planung
Größe: 2,5 ha
Auftraggeber: BBR Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin

Programm

Masterplanung, städtebaulicher Entwurf, Ministerium, ministerialaffine Institute, Wohnen und Einzelhandel

Städtebauliches – architektonisches Konzept | Ziel ist die Entwicklung eines Nutzungskonzepts, das Entwicklungsmöglichkeiten und einen architektonischen Lösungsansatz für das Ministerium sowie weitere Nutzungen aufzeigt. Die kreissegmentartige Großform der Bebauung des Spreebogens ist klar übergeordnetes Ordnungsgerüst mit städtebaulicher Kraft und soll mit dem Bebauungsvorschlag unterstrichen werden. Die eigentliche Bebauung fügt sich der Vorgabe der Großform.

Das städtebauliche Entwurfsprinzip, zwei sehr unterschiedliche vorhandene Seiten bzw. Raumkanten typologisch deutlich herauszuarbeiten wird geschärft. Zur Spree entwickelt sich die „glatte“ Seite der vorgeschlagenen Bebauung in Form einer regelmäßig konkaven Kreisbogenstruktur – sie sammelt und bündelt quasi die großartige Perspektive zum Kanzleramt, Paul-Löbe-Haus und Reichstag. Zur Bahn wird das Thema der Plastischen Staffelung der Bebauung konsequent auf der gesamten Länge des Areals umgesetzt. Es entsteht ein ebenso kraftvolles, aber völlig anderes städtebauliches Bild als zur Spree. Der Straßenraum der Margarete-Steffin-Straße wird somit nicht gleichförmig eng und schlauchartig, sondern entwickelt eine serielle Abfolge von kleineren Platzräumen, die gerade auch durch die Wiederbelebung der Kasematten bespielt werden können. Es entsteht eine stadträumliche Situation, die zwar untergeordnet ist, aber sich keinesfalls als „Hinterhofsituation“ darstellt. Dies soll auch die hier angeordnete, repräsentative Protokollzufahrt des Ministeriums unterstreichen.

Die gesamte Bebauung des Areals sucht die Einheit mit der geplanten Bebauung des Humboldthafens sowie des Gebäudes der Bundespressekonferenz. Bewusst wird jedoch keine minutiös durchgängige Traufe und werden keine stoisch identischen Fassaden angestrebt, sondern vielmehr harmonische plastisches Spiel ähnlicher Baukörperkubaturen, die durchaus auch Rücksprünge und unterschiedliche Traufhöhen haben können. Der Entwurf bewegt sich in einem hier gültigen Formenkanon, verlässt diesen aber nicht. So kann ein stimmiges, zusammenhängendes Bild der Spreebogenbebauung vom Washingtonplatz bis zum Band des Bundes entstehen, ohne monoton zu werden und die prägende Form des Spreebogens wird durch die Bebauung konsequent begleitet.

Es erscheint überzeugend, einen Baustein für Wohnen gepaart mit ressortaffinen Nutzungen, mit dem vorhandenen städtischen Wohnquartier der Schumannstrasse/ Luisenstraße zu verzahnen und dieses unter der Bahntrasse hindurch bis an die Spree zu führen. Der neu entstandene Block generiert mit dem autofreien Bereich der Unterbaumstrasse und einer neuen Gasse zwischen Kapelleufer und Margarete-Steffin-Strasse ein attraktives Teilquartier direkt an der Spree mit guten, infrastrukturellen Möglichkeiten und räumlichen Qualitäten. Gerade ein hochwertiges Wohnen ist mit der großen Abwicklung des Blocks zur Spree plausibel und wirtschaftlich umsetzbar. Die Durchmischung des Blocks mit ressortaffinen Nutzungen ist flexibel auf verschiedene Weise innerhalb der Blockstruktur umsetzbar. Die vorhandenen S-Bahnbögen sollen in diesem Bereich geöffnet werden und dazu beitragen, dass mit Kleingewerbe, Gastronomie und interessantem Einzelhandel in den Erdgeschosszonen ein attraktives Quartier entstehen kann. In diesem Bereich kann das Gelände zu Fuß und per Rad durchwegt werden und bildet urbane Qualitäten. Der Durchstich eines S-Bahnbogens bis zum Charité-Areal ist wünschenswert.

Nutzungskonzept | Die Struktur des Baukörpers für das Ministerium ist so konzipiert, dass es funktional sehr einfach und klar in zwei Nutzungsabschnitte unterteilbar ist, ohne die Anmutung von zwei Gebäuden zu generieren. Das Haus ist zukunftsweisend klar als ein Ministerium entwickelt. Sollte eine Zwischennutzung erforderlich sein, so bietet sich an, diese über den vorgeschlagenen eigenen „Mieterhof“ vom Alexanderufer zu erschließen. Hier sind über die ohnehin erforderlichen Fluchttreppenhäuser bis zu vier Erschließungen möglich, so dass nicht nur an wenige Großmieter zwischenvermietet werden kann, sondern auch die Möglichkeit besteht, viele mittlere und kleinere Mieterverhältnisse zu generieren.

Der Block im Südosten des Areals bietet im Erdgeschoss eine Struktur, dass sowohl ressortaffine Nutzungen wie Forschungs-, Ausstellungs- oder Seminarbereiche hier angeordnet sein können, aber auch durchaus Gastronomie und passender Einzelhandel hier Raum finden kann, um eine lebendige Erdgeschosszone sicher zu stellen. Die Eingangssituationen aller Nutzungen sind klar definiert. Denkbar ist auch eine durchgängige Passage von der Unterbaumstrasse bis zur neuen Gasse zwischen Ministerium und Block. Im 1. OG sind flexible Büro- bzw. Institutsstrukturen angedacht. In den weiteren fünf Obergeschossen befinden sich großzügig geschnittene Wohnungen, die der besonderen Lage gerecht werden.

Mitarbeiter

Dirk Brandau, Claudia Beschow, Deniza Georgieva, Seyedeh Gorning, Henning-Julian Schröder, Gaby Wegmann, Muhammed Tanriverdi, Artur Vogel

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